Jürgen und Karin Graf haben ihr Olympia-Kino in Bissingen geschlossen. Foto: Martin Kalb
Sachsenheim – Eine Projektwoche in der Eichwald-Realschule steht unter dem Motto „werde WeltfairÄnderer“.
Das Schulgelände der Eichwald-Realschule Sachsenheim hat sich in eine kleine Zeltstadt verwandelt. Unter dem Motto „werde WeltfairÄnderer“ bieten die Mitarbeiter des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) noch bis Freitag für die Schulklassen der Eichwald-Realschule Workshops an, in denen es darum geht, wie wir fair mit uns, miteinander und mit der Umwelt umgehen können.
Nachmittags kommen außerschulische Kooperationspartner hinzu, die für die Schülerinnen und Schüler ein buntes Rahmenprogramm bereithalten. Zudem gibt es in einem FairCafé und in der Zeltoase in den Pausen und am Nachmittag die Möglichkeit, sich zu treffen. Theresa Baumgärtner und Florian Brand aus der Klasse 9b haben mit Steffi Dreher und Regina Weyrer, Lehrerinnen aus dem Vorbereitungsteam, über das Projekt gesprochen.
Was sind die Ziele des Projekts?
Regina Weyrer: Das „werde WeltfairÄnderer“-Projekt lädt Schüler und Schülerinnen dazu ein, sich Gedanken zu machen, wie ihr persönliches Verhalten mit dem zusammenhängt, was in der Welt geschieht. Es soll gezeigt werden, wo jeder für sich und andere Verantwortung übernehmen kann und wie jeder in seinen Möglichkeiten aktiv werden kann.
Steffi Dreher: Neben den inhaltlichen Zielen ist es sicher auch ein Ziel des Projekts, dass wir als Schule ein Gemeinschaftserlebnis haben, an das wir uns noch lange erinnern werden und das uns als Schulgemeinschaft zusammenwachsen lässt.
Wer hat das Projekt begründet?
Weyrer: Das Projekt wurde 2008 vom BDKJ im Bistum Mainz entwickelt und 2010 wurde zum ersten Mal eine „werde WeltfairÄnderer“-Woche an einer Schule durchgeführt. Seither gehen Mitarbeiter des BDKJ mit ihrem Angebot an Grundschulen und weiterführende Schulen.
Wie ist das Projekt an unsere Schule gekommen?
Dreher: Es wurde in einer Lehrerkonferenz von den Verantwortlichen der „WeltfairÄnderer“ vorgestellt und es gab das Angebot, dass unsere Schule Teil des Projekts werden kann.
Florian Brand und Theresa Baumgärtner (rechts) befragten Ihre Lehrer*innen Steffi Dreher und Regina Weyer (von links) zum Projekt “WeltfairÄnderer”, das in dieser Woche an der Eichwald-Realschule stattfinden. Foto: Maike Holl
Was halten Sie von diesem Projekt?
Dreher: Ich finde, das Projekt ist eine tolle Aktion, zum einen wegen des Überthemas „Fairändern“, weil klar ist, dass jeder von uns seinen Beitrag leisten muss, um unsere Erde für die zukünftigen Generationen in einem lebenswerten Zustand zu erhalten. Zum anderen, weil es ein Projekt ist, bei dem regional und überregional sehr viele Kooperationspartner beteiligt sind. Ein Projekt mit so vielen Beteiligten gibt es selten an einer Schule.
Weyrer: Aktuell gibt es so viele ernste Themen. Klimawandel, Umweltzerstörung, Krieg, Inflation. Das beeinflusst uns und kann uns verunsichern. Umso wichtiger finde ich, dass man nicht resigniert, sondern weiß, dass jeder Einzelne seinen Teil zu einer besseren Welt beitragen kann.
Ist das Projekt aus Ihrer Sicht sinnvoll, da immer noch viele keine Rücksicht auf die Umwelt nehmen?
Dreher: Gerade weil manche noch nicht bewusst mit unserer Umwelt umgehen macht dieses Projekt in einer Schule absolut Sinn. Schüler sind die Generation von morgen und Schüler können ihr Wissen über einen bewussten Umgang mit der Umwelt auch in ihre Familien und ihren Freundeskreis hineintragen und so weiterverbreiten.
Waren Sie auf einer „WeltfairÄnderer“-Fortbildung?
Weyrer: Nein. Im Laufe der Projektwoche werden aber alle Lehrkräfte in einem Workshop das Bildungsangebot „werde WeltfairÄnderer“ und die Methoden kennenlernen. Denn das „Fairändern“ soll nicht enden, wenn das Projekt endet, sondern soll über diese Woche hinauswirken. So könnte sich in dieser Woche das eine oder andere Projekt entwickeln, das fortgeführt wird. Oder es kann ein persönlicher Vorsatz gefasst werden, wie zum Beispiel, dass man sich für eine gewisse Zeit vornimmt, keine neuen Kleider zu kaufen.
Welche Themengebiete der Workshops würden Sie wählen?
Dreher: Jeder Lehrer geht als Aufsichtsperson bei einem Workshop mit. Da ich selbst auch gerne draußen in der Natur bin, habe ich mich unter anderem beim Fachbereich Wald eingetragen. Da werden Hocker für den Schulgarten aus Baumstämmen gebaut.
Weyrer: Ich finde die Themen, die sich damit beschäftigen, wie sich unser persönliches Verhalten global auswirkt, interessant. Wie billig darf ein T-Shirt sein? Was hat mein Handy mit Afrika zu tun? Woher kommt die Schokolade? Das sind teilweise ganz schön unbequeme Themen, weil sie uns auffordern, unser eigenes Verhalten zu überdenken.